Egerländer-Gmoi Kornwestheim Ludwigsburg will sich öffnen
Im kleinen Kreis feierte die Egerländer Gmoi Kornwestheim-Ludwigsburg am Samstag 13.3.2010 die Wiedereröffnung ihrer Heimatstube im alten Bahnhof. Nach der Renovierung sind die Räume schmuck hergerichtet und sollen Begegnungsort für die Egerländer sein, aber auch die Kornwestheimer locken.
„Hut ab, was hier geschaffen ist“ lobte Bürgermeister Michael Köpple
Klaus Herrmann stimmte zu und hob hervor, dass die Vertriebenen völlig integriert seien.
Egerländer-Gmoi Kornwestheim Ludwigsburg will sich öffnen
Im kleinen Kreis feierte die Egerländer Gmoi Kornwestheim-Ludwigsburg am Samstag die Wiedereröffnung ihrer Heimatstube im alten Bahnhof. Nach der Renovierung sind die Räume schmuck hergerichtet und sollen Begegnungsort für die Egerländer sein, aber auch die Kornwestheimer locken.
Um im Interesse der Öffentlichkeit zu bleiben, will Vorstandsvorsitzender Thomas Zelenka „öfter etwas Neues“ bieten – man wolle schließlich „nicht Asche sammeln, sondern die Flamme weiterreichen“.
Für verschiedene Veranstaltungen oder wechselnde Präsentationen lässt sich dank der jetzt geschaffenen Flexibilität in Kürze ein neues Interieur schaffen. So sind alle Möbel mit Rollen ausgestattet, Bilder und Karten sind mit einem Galeriesystem an den Wänden befestigt. „Wir haben keinen Nagel in der Wand, können so immer wieder umgestalten“, erläuterte Zelenka.
Eine durchdachte Planung ging der sorgfältigen Gestaltung der Details voraus. Vom Ergebnis überzeugten sich gut ein Dutzend geladene Gäste, darunter Bürgermeister Michael Köpple, CDU-Landtagsabgeordneter Klaus Herrmann und Siegfried Kächele vom Stadtausschuss Sport und Kultur. Dabei hat die Egerländer Gmoi selbst tief in die Kasse gegriffen und die Renovierung in Eigenleistung gestemmt.
Die Heimatstube ist mit zahlreichen Erinnerungsstücken aus dem Egerland ausgestattet. Selten und wertvoll sind die Egerländer Kästen: massive, mehr als 200 Jahre alte, bemalte Schränke mit Muschelbeschlägen. Neben Büchern aus dem Antiquariat findet sich in den Kästen ein originalgetreuer Nachbau eines Böhmischen Bocks, das ist ein Dudelsack.
Zwei Schaufensterpuppen tragen die Egerländer Tracht. Eine Besonderheit der traditionellen Festkleidung ist der „Huasenoatouterer“, der goldene Knopf am Trachtengeschirr für die Hosen. „Im Mittelalter war der einmal sehr groß, hatte die Funktion eines Ritterschilds“, sagte Zelenka. Der in der Heimatstube präsentierte Halter des Hosenträgers ist kleiner als ein Bierdeckel und somit mittlerweile eher Schmuck als Schutz.
In Vitrinen ausgestellt ist altes Porzellan, Kristallglas, alte Dokumente. Prächtig sind die handgearbeiteten Fahnen mit dem Egerländer Wappen, das übrigens heute Bestandteil des Wappens der Stadt Remseck am Neckar ist, wie Zelenka während seines Vortrags über die historischen Beziehungen des Egerlands in Deutschlands Südwesten verriet.
„Hut ab, was hier geschaffen ist“, lobte Bürgermeister Michael Köpple und äußerte die Hoffnung, dass „die Egerländer weiterhin so aktiv sind – sie gehören zu Kornwestheim“. Dem stimmte Klaus Herrmann zu und hob hervor, dass die Vertriebenen völlig integriert seien. „Die Arbeit, die Sie leisten, ist gut und wichtig“, sagte Herrmann.
Nach Möglichkeit wollen die Egerländer in Kornwestheim zwei Mal im Monat ihre Heimatstube öffnen. Demnächst gibt es auch ein bisschen Egerland für die eigenen vier Wände: Gunnar Dieth, Dirigent des Blasorchesters Egerland, kündigte zur Freude der Gäste eine neue CD an, die in Kürze herauskommt.