Ein Konzert des Bottwartäler Winzerchors bereitet stets musikalisches Vergnügen. Im Bürgerhaus sang er am Samstag unter der Leitung von Werner Klein mit Schwung und Temperament echte Ohrwürmer, die alle einstmals am Broadway uraufgeführt wurden. Außerdem wirkte das Ensemble „Vocal Affair“ aus Ludwigsburg mit.

„Sing and Swing“ war der Titel des knapp einstündigen vom Winzerchor gestalteten Programmteils und zugleich das Motto des Konzerts. Aus der „Westside Story“ stimmte der Winzerchor den Song „Tonight“ an und ließ dabei bereits sein nach wie vor beeindruckendes Volumen in allen Stimmen hören. Auch das Medley aus dem klassischen Musical „Oklahoma“ erklang überaus beschwingt.
Genauso munter gestaltete der Chor „Hello Dolly“. Sehr stimmungsvoll klang der Titel „Are you lonesome tonight“, den einst Elvis Presley ins Mikrofon schmachtete. Solist Andreas Rometsch übernahm im Bürgerhaus diese Aufgabe, allerdings wohltuend mit deutlich weniger Schmalz und Pathos als im Original.
Weitere Welthits vom Broadway waren „Begin the Beguine“, „Singing in the Rain“ aus dem gleichnamigen Film oder ein Titel von Georges Boulanger, der im Original „Avant de mourir“ heißt, am Samstag aber mit dem deutschen Text „Warum müssen Jahre vergeh’n“ zu hören war. Mit dem Evergreen „Spiel mir eine alte Melodie“ von Irving Berlin endete dieser Teil des Programms unter lang anhaltendem Beifall.
Zum Erfolg des Auftritts des Bottwartäler Winzerchors trugen auch Harald Sigle in bewährter Souveränität am Klavier und seine Kollegen von der Rhythmusgruppe bei. Durch das Programm führte wie immer kenntnisreich Dietlinde Landbeck.
Hohe Wellen schlug die Stimmung, als die zwölf Sängerinnen und Sänger des Ensembles „Vocal Affair“ einen putzmunter und brillant gestalteten Querschnitt durch ihr reichhaltiges Repertoire präsentierten. Seine ganze Bandbreite zeigte der der Chor mit seinen großartig zusammen- passenden Stimmen unter der Leitung von Rodolfo Guzman Tenore. Das Motto des Abends „Sing and Swing“ zog sich auch hier wie ein roter Faden durch das Programm. Da waren gefühlvolle Balladen genauso zu hören wie von Energie getriebene Titel aus Lateinamerika. Auch die Ära des Swing wurde mitreißend lebendig. Es fehlten weder aktuelle Titel aus der Popmusik noch deutsche Schlager. Ein echter Zungenbrecher ist immer dabei: der Song „Chili con carne“. Das macht dem singenden Dutzend so temporeich und perfekt kaum eine Gruppe nach. Mit pointenreicher Moderation und mit wie spontan entstanden wirkenden Szenen unterhielt das erfolgreiche Ensemble die Besucher bestens.

Quelle LKZ 29.3.2010