Stuttgarter Choristen
EIN FEUERWERK AUS OPER UND OPERETTE
- Burg Stettenfels (Untergruppenbach) - Kultur im Graben -
2. Juli 2019
Ausführende
   
Solisten
  Sopran JULIE ERHART
Tenor HOLGER RIES
Bariton & Moderation JÜRGEN DEPPERT
   
Chor
  Stuttgarter Choristen
(Einstudierung Benedikt Engel)
   
 
Chorsolisten
  Cordula Ernst,
Alena Klein,
Bissera Nikolova
   
Am Flügel
  Hildegund Treiber
   
Leitung
  Marc Lange
   
Das Konzert wird veranstaltet von den Stuttgarter Choristen in Zusammenarbeit mit der Burg Stettenfels GmbH.
 
   
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 Programm –

Richard Wagner (1813–1883)TANNHÄUSER (Oper in 3 Aufzügen) Freudig begrüßen wir die edle Halle Einzug der Gäste auf die Wartburg (2. Aufzug)

Georges Bizet (1838–1876) CARMEN (Oper in 4 Akten) Votre Toast - Euren Toast Torerolied des Escamillo mit Chor (2. Akt) Près des remparts de Seville – Draußen im Wald von Sevilla Habanera – Seguidilla der Carmen mit Chor (1. Akt)

Georges Bizet DIE PERLENFISCHER– LES PÊCHEURS DE PERLES (Oper in 3Akten) Au fond du temple saint – Der Tempel Brahmas strahlt Duett Nadir und Zurga (1. Akt)

Pietro Mascagni (1863–1945) CAVALLERIA RUSTICANA (Oper in 1 Akt) Gli aranci olezzano – Duftig erglänzen Orangen Eingangschor der Landleute (Orangenchor) Regina coeli, laetare – Lasst uns preisen Osterchor mit Sopransolo

Richard Wagner LOHENGRIN (Oper in 3 Aufzügen) Treulich geführt ziehet dahin Brautchor (1. Aufzug)

Richard Wagner DER FLIEGENDE HOLLÄNDER (Oper in 3 Aufzügen) Mit Gewitter und Sturm aus fernem Meer Lied des Steuermanns (1. Aufzug) Steuermann, lass die Wacht Matrosenchor (3 Aufzug)

Otto Nicolai (1810–1849) DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR O süßer Mond Mondchor (3. Akt)

Giuseppe Verdi (1813–1901) NABUCCO – NEBUKADNEZAR (Oper in 4 Akten) Va, pensiero – Zieht, Gedanken, auf goldenen Flügeln Gefangenenchor (3. Akt) — Pause —
 


Conradin Kreutzer (1780 –1849)
DAS NACHTLAGER VON GRANADA (Oper in 2 Akten) Schon die Abendglocken klangen Abendlied des Chores (Finale 1. Akt)

Albert Lortzing (1801–1851)
ZAR UND ZIMMERMANN (Oper in 3 Akten) Den hohen Herrscher ... Heil sei dem Tag – Singschule Szene des van Bett mit Chor (3. Akt)

Carl Zeller (1842–1898) DER VOGELHÄNDLER (Operette in 3 Akten) Grüß euch Gott, alle miteinander Auftrittslied des Adam mit Chor (1.Akt) Ich bin der Prodekan Duett Süffle und Würmchen (2.Akt) Schenkt man sich Rosen in Tirol Duett Kurfürstin und Adam mit Chor (1.Akt)

Emmerich Kálmán (1882–1953) DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN (Operette in 2 Akten) Tanzen möcht ich ... Tausend kleine Engel singen Duett Edwin und Sylva (2. Akt)

Franz Lehár (1870–1948) DIE LUSTIGE WITWE (Operette in 3 Akten) Vilja-Lied (Lied vom Waldmägdelein) Introduktion Hanna und Chor (2. Akt) Lippen schweigen Duett Hanna und Danilo (3.Akt) Da geh’ ich zu Maxim Auftrittslied des Danilo (3. Akt)

Johann Strauß (1825–1899) DIE FLEDERMAUS (Operette in 3 Akten) Brüderlein und Schwesterlein Rosalinde, Orlofsky, Falke, Eisenstein und Chor (2. Akt)-

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Julie Erhart, Sopran

Bereits mit 14 Jahren nahm sie ihren ersten Gesangsunterricht und wurde ein Jahr später Mitglied der Gesangsklasse des Konservatoriums Straßburg. 2014 schloss sie dort ihr Gesangsstudium einschließlich eines Bachelors in Musikwissenschaft ab. Danach studierte sie bis 2018 an der Musikhochschule Stuttgart bei Bernhard Gärtner und aktuell bei Ulrike Sonntag im Rahmen der Stuttgarter Opernschule. Ausserdem arbeitete sie u.a. mit Willy Decker, Angela Denoke, Magreet Honig und Ludovic Tézier. Auch ist sie Stipendiatin der Rotary-Stiftung Stuttgart. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie an der Opéra National du Rhin. Zudem trat sie mehrfach mit dem Chor des Philharmonischen Orchesters Straßurg und dem Orchester der Universität Straßburg auf. Im Raum Stuttgart war sie zuletzt in Mozarts „c-Moll- Messe“, Rossinis „Petite Messe solennelle“, Pendereckis „Credo“ und mit dem „Brahms- Requiem“ zu hören. Ihr Bühnendebut gab sie 2017 im Wilhelma-Theater Stuttgart als Gilda in Verdis „Rigoletto“, wo 2019 ihr Debut als Fiordiligi in Mozarts „Cosi fan tutte“ folgte. 2018 sang sie die Rolle der Armida in „La finta giardiniera“ am Theater Baden- Baden und in der Berliner Philharmonie. 2019 ist sie bei den Ettlinger Schlossfestspielen als Erste Dame in Mozarts „Zauberflöte“ zu hören.

     
Holger Ries, Tenor

Holger Ries begann seine musikalische Laufbahn 1988 als Rocksänger. Seit 1995 Gesangsstudium bei KS Guy Ramon in Bad Rappenau. Weitere Studien führten ihn zu KS Franz Crass, KS Josef Metternich sowie zu einem Meisterkurs von KS Sylvia Geszty. 2001 erstes Engagement bei den Schlossfestspielen Zwingenberg. Von 2005 bis 2011 festes Ensemblemitglied des Landestheaters Flensburg, wo er in allen Sparten in über 20 Rollen zu erleben war. 2011 Engagement für die Uraufführung des Stückes „Das Kind und der König“ am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen. Seit 2012 ist Holger Ries freischaffend tätig und seither regelmäßig bei den Schlossfestspielen Zwingenberg aktiv. 2015 war er „Annas“ in „Jesus Christ, Superstar“ und „Gaston“ in „La Traviata“, ebenso 2016 „Fürst Ottokar“ im „Freischütz“ und „John Utterson“ im Musical „Jekyll& Hyde“. Dazu kommt eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Gastengagements führten ihn an das Staatstheater Oldenburg, das Theater Hagen, das Theater für
Niedersachsen, das Musiktheater Gelsenkirchen und das Theater Lübeck.

     

Jürgen Deppert, Bariton & Moderation

Der freischaffende Bariton Jürgen Deppert war regelmäßig bei den Opernfestspielen Heidenheim, den Schlossfestspielen Ludwigsburg und den Händel-Festspielen Karlsruhe zu Gast. Er hat bei zahlreichen Konzerten und Opernaufführungen mit namhaften Dirigenten und Orchestern mitgewirkt. Sein Repertoire umfasst neben Oper und Oratorium die Operette, das Musical, Kunst- und Volkslieder, aber auch Evergreens und Pop-Balladen. Die Bariton-Partie in Orffs „Carmina Burana“ gehört zu seinen Parade-Partien. Mit dem vielfältigen Repertoire begeistert der Sänger ebenso bei privaten Fest- und Feierlichkeiten, wie auch bei Firmen-Veranstaltungen und anderen Events. Für das Pop-Oratorium „ICH BIN ... Jesus in Wort & Wunder“, welches 2013 in der Dortmunder Westfalenhalle und in der O2 Arena in Hamburg vor mehr als 20.000 begeisterten Zuschauern uraufgeführt wurde, entwickelte er die Idee und das Konzept und schrieb das Libretto; zudem war er als Solist zu erleben. Weitere große Aufführun gen in Leipzig und 2019 in Düsseldorf erlebten mehr als 40.000 Zuschauer. Von Publikum und Presse gleichermaßen hochgelobt ist sein Solo-Programm „Oper auf Schwäbisch“ – selbstverfasste und heitere Parodien auf große Bariton-Arien berühmter Komponisten. Mit dem Musik-Kabarett war er bereits mehrfach im SWR-Fernsehen zu Gast im Nachtcafé und in der beliebten Rate-Show „Sag die Wahrheit“. Und ein Portrait vom SWR-Kulturmagazin „Kunscht!“ ist auf der Internetpräsent derbariton.de zu sehen. Die Presse schrieb unter anderem: „Auch als Kabarettist ist der Künstler höchst beeindruckend. Bariton Jürgen Deppert bietet Kunstgenuss auf höchstem Niveau. Ein schwäbischer Opernheld. Das ist bestes Musik-Kabarett.“
https://www.facebook.com/jurgen.deppert

     

Hildegund Treiber, Klavier


Hildegund Treiber studierte zunächst Schulmusik mit Leistungsfach Orgel bei Professor Jon Laukvik an der Musikhochschule Stuttgart. Anschließend absolvierte sie ein Cembalostudium mit dem Abschluss der Künstlerischen Reife an der Musikhochschule Köln bei Prof. Hugo Ruf sowie ein Orgelaufbaustudium bei Prof. Jean-Claude Zehnder an der Schola Cantorum Basiliensis. Sie arbeitet als Kirchenmusikerin in Stuttgart-Mönchfeld und als Schulmusikerin am Friedrich-von-Alber ti-Gymnasium in Bad Friedrichshall. Zusammenarbeit mit Armin Rosin und Matthias Neundorf sowie verschiedene CD Produktionen. Ihre besondere Liebe gilt der Kammermusik und dem Begleiten unterschiedlichster Ensembles und Solisten als Organistin, Pianistin und Cembalistin.

     

Marc Lange, Dirigent


Marc Lange studierte an der Hochschule in Heidelberg mit Hauptfach Musik. Nach dem Hochschulabschluss absolvierte er an der Musikhochschule Basel bei Prof. Felix Hauswirth sein Kapellmei sterstudium und schloss im Fach Dirigieren mit Auszeichnung ab. Marc Lange nimmt regelmäßig an nationalen und internationalen Symposien und Bläserkongressen teil. Er ist aktuell als Gastdirigent und Dozent bei Orchestern und im Rahmen von Dirigierkursen tätig. Seit 2006 lehrt er als Dozent an der Akademie in Staufen im Fach Dirigieren. Neben seiner Dirigiertätigkeit unterrichtet er den gesamten Bereich der Perkussion. Seit 1995 ist Marc Lange als musikalischer Leiter verschiedener Orchester in Süddeutschland aktiv. Von 2003-2012 leitete er die Bläserorchester an der Städtischen Musikschule Heilbronn und gründete dort das Sinfonische Jugendblasorchester, mit welchem er im In- und Ausland auf sich aufmerksam machen konnte. Im Jahr 2003 rief er die mittlerweile renommierte Bläserphilharmonie Heilbronn ins Leben und ist seit dieser Zeit ihr künstlerischer Leiter. Er arbeitete bisher mit Solisten wie u.a. Anton Hollich, Clair Obscur, Frank Dupree und Nils Landgren zusammen. Internationale Gastdirigate führen ihn unter anderem nach Malaysia, Singapur, Spanien und Estland. Seit April 2012 hat Marc Lange als Stadtmusikdirektor der Stadt Kirchheim unter Teck die künstlerische Gesamtleitung der städtischen Stadtkapelle inne, mit der er im Jahr 2016 beim internationalen Blasorchesterwettbewerb Flicorno d'Oro in Riva in Italien den zweiten Platz in der höchsten Kategorie (Excellenca) erzielen konnte. Seit 2011 regelmäßige Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Choristen, wo er seither auch die open air-Konzerte auf Burg Stettenfels dirigiert.

     

Die Stuttgarter Choristen,

1979 als Chor der Opernfestspiele Heidenheim gegründet, standen von 1990 bis Ende 2008 unter der Leitung von KMD Ernst Leuze. Die Operneinstudierungen übernahm viele Jahre Prof. Ulrich Eistert von der Staatsoper Stuttgart und danach die Chordirektoren Edgar Hykel und Tarmo Vaask, beide von der Staatsoper Nürnberg. 2015 wurde Hendrik Haas, Kapellmeister und Chordirektor am Ulmer Theater, zum Künstlerischen Leiter gewählt. Die Chorgemeinschaft mit ausgebildeten Stimmen tritt in der Saison regelmäßig in zehn Konzerten und Opernvorstellungen an die Öffentlichkeit. Für die Qualität des Chores sprechen Verpflichtungen durch die Schwetzinger Festspiele, die Pfingstfestspiele Baden-Baden, die Händelfestspiele Karlsruhe und die Herbstlichen Musiktage Bad Urach sowie fünfunddreißig Jahre im Sommer durch die Opernfestspiele Heidenheim. Konzertreisen führten den Chor wiederholt ins europäische Ausland, mehrfach zusammen mit dem Royal Philharmonic Orchestra London. 2012 hat die Deutsche Entertainment AG die Stuttgarter Choristen u. a. zu Galakonzerten mit Anna Netrebko und Erwin Schrott in Luzern, Stuttgart, Mannheim und Wiesbaden verpflichtet und 2015 zu einem Megaevent auf dem Münchener Königsplatz. Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Marcus Bosch, Marco-Maria Canonica, Jean Claude Casadesus, Emanuel Krivine, Julian Koratchev, Cristian Mandeal, Roberto Paternostro, Michel Plasson, Marc Tardue und Claudio Vandelli. Das breite Repertoire reicht von der Alten Musik bis zur Moderne und von konzertanten Opernaufführungen bis zur großen szenischen Oper. Produktionen mit dem SWR und Mitwirkung bei zahlreichen Opern-CDs unterstreichen die Qualität des Chores.

     


Impressionen Carmina Burana, Carl Orff, Burg Stettenfels,
16. Juli 2016
 
Die STUTTGARTER CHORISTEN, 1979 als Chor der Opernfestspiele Heidenheim gegründet, standen von 1990 bis Ende 2008 unter der Leitung von KMD Ernst Leuze. Die Operneinstudierungen übernahm viele Jahre Prof. Ulrich Eistert von der Staatsoper Stuttgart und danach die Chordirektoren Edgar Hykel und Tarmo Vaask, beide von der Staatsoper Nürnberg. 2015 wurde Hendrik Haas, Kapellmeister und Chordirektor am Ulmer Theater, zum Künstlerischen Leiter gewählt.
Die Chorgemeinschaft mit ausgebildeten Stimmen tritt jährlich mit bis zu zwanzig Konzerten und Opernvorstellungen an die Öffentlichkeit. Für die Qualität des Chores sprechen Verpflichtungen durch die Schwetzinger Festspiele, die Pfingstfestspiele Baden- Baden, die Händelfestspiele Karlsruhe und die Herbstlichen Musiktage Bad Urach
sowie über fünfunddreissig Jahre durch die Opernfestspiele Heidenheim. Konzertreisen führten den Chor wiederholt ins europäische Ausland, mehrfach zusammen mit dem Royal Philharmonic Orchestra London. 2012 hat die Deutsche Entertainment AG die Stuttgarter Choristen u. a. zu Galakonzerten mit Anna Netrebko und Erwin Schrott in Luzern, Stuttgart, Mannheim und Wiesbaden verpflichtet und 2015 zu einem Megaevent auf dem Münchener Königsplatz. Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Marcus Bosch, Marco-Maria Canonica, Jean-Claude Casadesus, Emanuel Krivine, Julian Koratchev, Cristian Mandeal, Roberto Paternostro, Michel Plasson, Marc Tardue und Claudio Vandelli. Das breite Repertoire reicht von der Alten Musik bis zur Moderne und von konzertanten Opernaufführungen bis zur großen szenischen Oper. Produktionen mit dem SWR und Mitwirkung bei zahlreichen Opern- CDs unterstreichen die Qualität
des Chores.
Stuttgarter Choristen Management und Info: KONZERTBÜRO WALTRAUD HÄBERLE Alte Untergruppenbacher Straße 12, 74232 Abstatt; Telefon/Fax: 07062/653310 E-Mail: konzertbuero-haeberle@t-online.de Homepage: www.stuttgarter-choristen.de
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C A R M I N A   B U R A N A
Die „Lieder aus Benediktbeuern“ – auf Latein „Carmina Burana“ – sind eine Sammlung von 254 Lied- und Dramentexten von hauptsächlich unbekannten Autoren aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Die meisten Texte sind in Mittellateinisch verfasst, es finden sich aber auch mittelhochdeutsche, altfranzösische und provenzalische Texte. Die Texte der „Carmina Burana“ waren für Jahrhunderte unbekannt und wurden erst 1803 nach der Aufhebung des südbayerischen Klosters Benediktbeuern im Zuge der Säkularisation entdeckt. Erst 40 Jahre nach dieser Entdeckung, 1847, wurde eine erste
Gesamtausgabe als „Carmina Burana“ veröffentlicht – eigentlich ein irreführender Titel, denn die Lieder wurden nicht in Benediktbeuern verfasst, sondern dort lediglich gesammelt.
Die Lieder waren in gebildeten Kreisen des ganzen mittelalterlichen Europas sehr beliebt, wurden aber mit Beginn der Neuzeit zunehmend vergessen. Auch die Wiederentdeckung der Handschrift im 19. Jahrhundert änderte nichts daran, dass die „Carmina Burana“ fast ausschließlich intellektuellen Kreisen, hauptsächlich korporierten Studenten, bekannt waren.

Entstehung
Carl Orff entdeckte 1935 die lateinischen Texte der „Carmina Burana“ in der Ausgabe von Johann Andreas Schmeller. Orffs Zusammenstellung von 24 Texten zu der szenischen Kantate „Carmina Burana“ umfasst eine weite Spanne weltlicher Themen: die Wechselhaftigkeit von Glück und Wohlstand, die Flüchtigkeit des Lebens, die Freude über die Rückkehr des Frühlings sowie die Genüsse und Gefahren von Trinken, Völlerei, Glücksspiel und Wollust, sie wurde 1937 in der Oper Frankfurt am Main uraufgeführt. Die Vertonung ist eine völlige Neukomposition, da zur Entstehungszeit von Orffs „Carmina Burana“ wenige der mittelalterlichen, in Neumen notierten Melodien rekonstruiert worden waren. Daher komponierte Orff die Musik nach bereits bekannten Stilmerkmalen des Mittelalters.

Aufbau
Orffs Werk ist in drei Hauptteile gegliedert: I . Primo vere und Uf dem anger (Erwachen des Frühlings [Liebe], Auf dem Feld) enthalten lateinische Frühlingslieder und mehrere mittelhochdeutsche Stücke. II. In taberna besteht aus Fress- und Saufliedern der Vaganten. III. Cour d’amours enthält Liebeslieder und den Hymnus Blanziflor et Helena . Diese drei Teile werden von einem mächtigen Chor zu Ehren der Schicksalsgöttin Fortuna eingerahmt (Fortuna Imperatrix Mundi – Fortuna, Herrscherin der Welt). Der Komponist ging mit dem lyrischen Material recht frei um. Von mehreren Gedichten nutzte er nur Teile oder Einzelstrophen, so zum Beispiel beim großen Liebesdialog Blanziflor et Helena (24. Ave formosissima), bei dem er nur die Strophe übernahm. In diesem Lied wird die Angebetete mit der altfranzösischen Heldin „Blanziflor“ (frz. „Weiße Blume“) und der schönen Helena aus Homers Ilias verglichen. Orff gefiel die für die „Carmina Burana“ typische Verknüpfung mittelalterlicher und antiker Bildungsinhalte. Das Chorwerk ist musikalisch von raffinierter Schlichtheit. Orff vereinfachte häufig die komplizierten Metren der handschriftlichen Lieder und erfand neue, tänzerische und mitreißende Rhythmen zu den alten Texten. Die konventionelle Harmonik setzt ganz auf die Kraft dieser fesselnden Melodien.

Besetzung
Die Originalfassung der „Carmina Burana“ benötigt einen riesigen Orchesterapparat, mit mehrfach besetzten Bläsern, zwei Klavieren, Celesta, großem Schlagwerk und Streichern. Die Gesangsstimmen umfassen je einen Sopran-, Tenor- und Baritonsolisten, einen großen vierstimmigen Chor mit Soli für Männerstimmen, einen vierstimmigen Kammerchor und einen Kinderchor. Daneben existiert noch eine von Orff autorisierte Fassung, die Sie heute aus Platzgründen hören und die anstelle des großen Orchesters auf zwei Klaviere und Schlagzeug reduziert wurde

     
Angela Rudolf (Sopran)
ist in Heidenheim geboren und studierte an der Robert Schumann- Hochschule Düsseldorf (Gesangsklasse Peter-Christoph Runge).
Nach ihrem Abschluss mit Auszeichnung folgten
Meisterkurse bei Ingrid Figur, Kurt Widmer
und Hartmut Singer. Als Opernsängerin gastierte sie an den Theatern in Bonn, Darmstadt, Dresden, Hildesheim,
Lübeck und Stuttgart. In Baden-Baden sang sie
2009 im „Rosenkavalier“ unter der Leitung von
Christian Thielemann und 2013 in „Cosi fan
tutte“ bei der Heidenheimer Winteroper unter
Marcus Bosch. Konzertengagements führten Angela Rudolf u. a. an die Alte Oper Frankfurt, die Tonhalle Düsseldorf und zu den Brühler Schlosskonzerten
und den Kirchenmusiktagen in Fürth. Sie tritt in
Konzerten mit neuer Musik auf und gibt Liederabende.
Aktuell ist ein Programm mit Harfenbegleitung in Vorbereitung. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist sie als Stimmbildnerin tätig: Von 2004 bis 2010
am Stimmbildungszentrum Darmstadt. Außerdem leitet sie bis heute eine private Gesangsklasse und arbeitet mit verschiedenen Chören.
  Salvador Guzman
stammt aus Santiago de Chile und absolvierte dort zuerst ein Medizinstudium,
das er 1986 als Facharzt für Kinderheilkunde abschloss. Gleichzeitig studierte er an der Musikhochschule seiner Heimatstadt und nahm Gesangsunterricht u. a. bei Richard Kistler. Ab 1988 Mitglied des Opernstudios am Teatro Colón in Buenos Aires mit Meisterkursen u. a. bei Ernst Haefliger, Heather Harper und Miguel A. Oppitz. Im gleichen Jahr Eintritt in das Instituto Superior de Arte des Teatro Colon. 1988–1991 Studium an der Opernschule der Musikhochschule Karlsruhe mit Schwerpunkt Gesang bei Aldo Baldin. Preisträger verschiedener Wettbewerbe, u. a. „Voces V Región“ in Valparaiso. 1991 Engagement an die Bayerische Staatsoper München. 1993–2003 erster lyrischer Tenor am Theater der Salvador Guzman, Tenor Stadt Magdeburg mit weiteren Gastverpflichtungen und Festspielauftritten. Seit 2003 freischaffend tätig mit reger Konzerttätigkeit in Chile, Argentinien, Italien, Schweiz und Deutschland sowie Funk- und CD-Aufnahmen
     
Jürgen Deppert, Bariton.
Ein Kavalier-Bariton, der mit seiner Belcanto-Stimme
und charismatischem Timbre die Seele berührt.“ Der Bariton Jürgen Deppert aus Backnang war u. a. regelmäßig bei den Opernfestspielen Heidenheim, den
Schlossfestspielen Ludwigsburg und den Händel-Festspielen Karlsruhe zu Gast. Sein Repertoire umfasst
neben der großen Oper auch den Bereich Oratorium
und Lied sowie die „leichte Muse“ wie Operette, Musical
und Evergreens. Im Gedenken an die Opfer des Amoklaufs von Winnenden erschien 2009 sein Solo-Album „memories of love“, eine Benefiz-CD zugunsten vom „Aktionsbündnis gegen Gewalt an Schulen“.
Für das Pop-Oratorium „ICH BIN... Jesus in Wort & Wunder“, im Juni 2013 in der Dortmunder Westfalenhalle und in der O2 Arena in Hamburg vor mehr als 20.000 begeisterten Zuschauern uraufgeführt, schrieb er sowohl die Liedtexte und war auch als
Solist engagiert.
Besonders beliebt ist aktuell sein abendfüllendes Solo-Programm „Oper uff Schwäbisch“, mit welchem er im Februar auch im SWR-Nachtcafé bei Wieland Backes zu
Gast war – selbstverfasste und heitere Parodien auf große Bariton-Arien berühmter Komponisten wie Mozart, Verdi und Bizet. (Internet: www.derbariton.de)
  Rainer Wolf, Sprecher
Rainer Wolf ist Professor für Sprecherziehung und Stimmbildung für Sänger und Schauspieler an der Universität der Künste Berlin mit zusätzlichem Lehrauftrag für Musikgeschichte und Gehörbildung. Er stammt aus Stuttgart und hat an der dortigen Hochschule fiir Musik und Darstellende Kunst außer dem Fach Sprecherziehung/Rezitation auch Musik sowie an der
Universität Stuttgart Germanistik studiert. Neben seiner breiten künstlerischen Tätigkeit war er bis 1995 Musik- und Deutschlehrer an einem Stuttgarter Gymnasium.
Für mehrere Rundfunkanstalten (BR, SWR, HR, NDR) spricht er häufig Werke der Neuen Musik (Kompositionen mit Sprechstimme). Vielfältige literarisch-musikalische Lesungen mit Texten von Dostojewski („Großinquisitor“). Eichendorff („Marmorbild“), Mörike, Thomas Mann, Härtling u. v. a. Zahlreich sind seine Auftritte mitWerken der klassischen
Moderne, u. a. in Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ und „Ödipus Rex“ oder in Schönbergs „Pierrot lunaire“ und Orffs „Carmina burana“. Für das letztgenannte Werk hat er eigene Zwischentexte entwickelt.
     
Marc Lange, Dirigent
Marc Lange, geboren 1975, begann seine musikalische
Laufbahn in Heilbronn. Er absolvierte sein Studium an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Hauptfach Musik. Nach dem Hochschulabschluss absolvierte er an der Musikhochschule Basel bei Prof. Felix Hauswirth sein Kapellmeister- studium und schloss im Fach Dirigieren mit Auszeichnung ab. Marc Lange nimmt regelmäßig an nationalen und internationalen Symposien und Bläserkongressen teil. Er ist aktuell als Gastdirigent und
Dozent bei Orchestern und im Rahmen von Dirigierkursen tätig. Seit 2006 ist er Dozent an der Bläserakademie in Staufen für das Fach Dirigieren. Neben seiner Dirigiertätigkeit unterrichtet er das Fach Perkussion. Seit 1995 ist Marc Lange als musikalischer Leiter verschiedener Orchester in der Region
Heilbronn aktiv. Von 2003–2012 hatte er die Leitung der Bläserorchester an der Städtischen Musikschule Heilbronn inne, gründete dort das Sinfonische Jugendblasorchester (SJBO), mit welchem er im In- und Ausland auf sich aufmerksam machen konnte. Im
Jahr 2003 rief er die mittlerweile renommierte Bläserphilharmonie Heilbronn ins Leben und ist seit dieser Zeit ihr Künstlerischer Leiter. Seit April 2012 hat Marc Lange die Künstlerische Gesamtleitung der Stadtkapelle Kirchheim unter Teck übernommen, mit
der er in diesem Jahr beim internationalen Blasorchesterwettbewerb Flicorno d’Oro in Riva (Italien) den zweiten Platz in der höchsten Kategorie (Excellenca) erzielen konnte. Internationale Gastdirigate führen ihn unter anderem nach Malaysia, Singapur, Spanien und Estland
  Stephen Hess, Klavier
Stephen Hess ist seit 1978 Korrepetitor und Kapellmeister an der Stuttgarter Staatsoper und ebenso lange tätig an der Opernschule der Stuttgarter Musikhochschule. Seit 2012 übernimmt er musikalische Verantwortung für das Stuttgarter Opernstudio.
Nach seiner Ausbildung als Pianist an der Florida State
University bei dem bekannten Opernkomponisten Carlisle Floyd ging er als Fulbrightstipendiat nach Wien; dort durfte er sich vor allem als Liedbegleiter bei Erik Werba weiterentwickeln. Der Weg nach Stuttgart führte ihn über die Niedersächsische Staatsoper in Hannover, wo er Erfahrungen und Repertoire sammelte. Stephen Hess ist auch in ganz Europa gefragt als Assistent bei Opernproduktionen („Wozzeck“ und „Falstaff“ in Parma, „Ariadne auf Naxos“ und „Capriccio“ in Toulouse, „Parsifal“ inHamburgusw.),Begleiter bei Meisterkursen (GeorgeLondon, SherrillMilnes, Hans Sotin u.v.a.) und als Liederabendpartner (u.a. Walter Berry und Nicolai Gedda).

Vladimir Romanov, Klavier
Vladimir Romanov absolvierte sein Studium mit Auszeichnung am Moskauer Konservatorium. Seit 1991 ist er europaweit als Konzertpianist und Komponist tätig. Neben seiner Konzerttätigkeit arbeitete er mehrere Jahre als Professor für Klavier und Korrepetition am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt, bis die Komposition endgültig zu seinem Hauptberuf werden konnte. Inzwischen genießt Vladimir Romanov einen internationalen Ruf. Seine ompositionen bekamen mehrere internationale Preise und Auszeichnungen. Aktuell arbeitet er an seinem Werk „Dezember“, das von den Stuttgarter Choristen am 18. 12. 2016 in der Rosenbergkirche Stuttgart uraufgeführt wird.
     
Quellennachweis : Veranstalter: Stuttgarter Choristen e.V. / Konzertbüro Waltraud Häberle, Fotos: th. kolin
 
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