Für wohltätige Zwecke wurde heißblütig gejazzt „Jazz im Olymp“ war ein musikalisches
und gesellschaftliches Ereignis

Bietigheim-Bissingen – Das internationale Jazz-Festival „Jazz im Olymp“, das am Mittwoch und Donnerstag auf dem Werksgelände der Firma Olymp bereits zum 13. Mal stattfand, war, wie gewohnt, nicht nur ein Erlebnis für alle Freunde des Swing oder der Dixieland-Musik, sondern auch ein hochrangiges gesellschaftliches Ereignis.
Eberhard Bezner, Seniorchef des mit der Produktion exklusiver Hemdenmode bekannt gewordenen Unternehmens in Bietigheim-Bissingen, ist ein Liebhaber des Jazz im Bigband-Format oder auch von kleinen, mit heißem Blut musizierenden Combos, und er ist auch mit großem Engagement ein Wohltäter. Deshalb veranstaltet er stets vor dem und am Fronleichnamstag das mittlerweile hoch angesehene Festival, denn alle Erlöse fließen der „Olymp-Bezner-Stiftung“ zu.

Ziel der Stiftung ist die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen weltweit in den Bereichen Erziehung, Gesundheit und Bildung. Sie finanziert eine Fülle ganz gezielt ausgewählter Einzelprojekte nicht nur in Asien oder Lateinamerika, sondern auch in Deutschland, darunter im Landkreis Ludwigsburg.

In die Vollbringung guter Taten bezieht Eberhard Bezner mit seinem Festival Musikfreunde mit ein, indem er ihnen ein vielseitiges, musikalisch hoch interessantes Programm anbietet, in dessen Verlauf sie nicht nur hochkarätige Bands und Solisten aus der aktuellen Jazzszene erleben können, sondern sich auch in froher Runde mit gleichgesinnten Mitmenschen treffen.

Ein Rundgang auf dem Parkplatzgelände bewies, dass „Jazz im Olymp“ erneut Besucher nahezu aus dem gesamten deutschen Südwesten anlockte.
In einer ausgeräumten Werkhalle saßen sie dicht gedrängt vor einem Podium, auf dem am Mittwochabend beispielsweise die fabelhafte Lizzy Melon mit ihrer aus Berlin stammenden, achtköpfige Damenkapelle eine heiße Show mit Hits und Evergreens der 20er bis 50er Jahre, aber auch mit aktuellen Songs, vom Stapel ließ.

Scott Hamilton aus den USA, der ein Weltklasse-Musiker auf dem Saxophon ist, musizierte hier zusammen mit der Band „Three wise Men“ und erinnerte an Jazz-Größen wie Coleman Hawkins oder Lester Young. Aus den Niederlanden war die „Jazz Connection Dutch Number One“ angereist und riss die Besucher mit ihrem kraftvoll vibrierenden Sound von den Sitzen.

Andere Höhepunkte des Abends waren die Auftritte des Acustic Trios Joachim Kunz, auch der in schottischen Kilts auf Dudelsäcken und Trommeln musizierenden Stuttgart University Pipe Band, schließlich noch die Combo „Rafael The Piano und the Voice“, die zu mitternächtlicher Stunde mit leiseren Tönen die Besucher verabschiedete.


Am Donnerstag wurde es noch einmal voll in und vor dem zur Music-Hall umgewandelten Betriebsgebäude, denn eine Jazzlegende wurde von den Fans stürmisch gefeiert: Max Greger senior stieg mit seinem Saxophon auf das Podium und mit ihm sein Sohn, Max Greger junior, der am Flügel Platz nahm. Mit den beiden prominenten Jazzern ist Eberhard Bezner schon seit Jahren befreundet. Max Greger junior musizierte zudem etliche Male mit der Dürr-Bigband in Bietigheim-Bissingen. Schon mit den ersten Takten von „Nigth Train“ bewies Max Greger senior, dass er noch immer eine echt „heiße Kanne“ zu blasen versteht. Mit ihrer großartigen Jazzstimme heizte dabei auch die New Yorker Sängerin Eva Leticia ein.

Das Programm hatte am Fronleichnamstag mit sattem Sound die Big Band der Musikschule Bietigheim-Bissingen unter der Leitung von Alexander Wolpert eingeleitet. Darüber hinaus trafen sich die besten Jazzmusiker des Landes am Nachmittag, um als extra für diesen Anlass zusammengestellte Band „Olymp All Stars 2014“ Kennern der hiesigen Szene ein rares Musikereignis zu bieten.

Ausklingen ließ die Jazzolympiade die Band „The Jivemates“ zusammen mit Britta Medeiros, einer mitreißenden Sängerin. Sie spielten und sangen Titel, die einst von Frank Sinatra, Nat King Cole oder Ray Charles zu Welthits gemacht worden waren.


In der stets gut besetzten Halle hatten eingefleischte Jazzfreunde ihr musikalisches Vergnügen. Andere bevorzugten die etwas abseits zu einer Art Biergarten unter großen Sonnenschirmen aufgestellten Tische und Bänke, um sich zu unterhalten und dennoch etwas von dem Jazzereignis mitzubekommen, das wie schon in den vergangenen Jahren die langjährige Musikfreundin von Eberhard Bezner, Gisela Salzer, als erfahrene Eventmanagerin arrangiert hatte. Die Freude auf einen Jazzolymp im nächsten Jahr nahmen die Besucher zweifellos mit nach Hause.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors